Landesverband Saarland

Ausbau und Qualität gehören zusammen

05.04.2007

Der Deutsche Berufsverband für Soziale Arbeit (DBSH) setzt sich intensiv für einen qualitäts- orientierten und bedarfsgerechten Ausbau der Kinderbetreuung ein. In seinen Forderungen geht der DBSH davon aus, dass sich das Angebot vor Ort an den jeweiligen Wünschen und Bedürfnissen der Eltern orientieren muss. Die Schaffung eines familienfreundlicheren Klimas sollte dem Lebensmodell “Familie“ – unabhängig von ihrer Ausgestaltung - wieder zu mehr Attraktivität verhelfen.

„Wir begrüßen die gemeinsame Absichtserklärung von Bund, Ländern und Kommunen, die Förderung und Betreuung der unter Dreijährigen zügig auszubauen“, sagte Michael Leinenbach, neu gewählter Bundesvorsitzender des Deutschen Berufsverbandes für Soziale Arbeit (DBSH) im Anschluss an die Bundesmitgliederversammlung des Verbandes am 30.3.2007 in Jena.

Bereits heute leisten ErzieherInnen dort, wo Struktur und Förderung einen qualifizierten Betrieb von Kindertageseinrichtungen ermöglichen, eine wertvolle, effiziente und qualifizierte Arbeit. Der DBSH unterstützt vehement den Förderungsauftrag von Tageseinrichtungen zu Erziehung, Bildung und Betreuung und erwartet, dass die notwendige Formulierung von Qualitätsmerkmalen sowie Qualitätsstandards stärker konkretisiert wird. Um „Kleinstaaterei“ zu vermeiden fordert der Verband eine bundesweite Förderung mit einheitlichen Standards zum Betrieb von Kindertageseinrichtungen wie Gruppengröße, materielle Standards, Qualifikation, Stellenbesetzung, usw. zu verbinden.
Als weniger effektiv sieht Leinenbach die Ost-West Diskussion. „Nicht landespolitisches Kalkül sondern Bedarfsorientiertheit und Qualitätsstandards sollten im Interesse der BürgerInnen sein“, so Leinenbach. Sie haben, egal wo sie wohnten, ein Recht auf qualifizierte Soziale Dienstleistungen. Seit Jahren ist bekannt, dass funktionierende soziale Netze vor Ort die beste Lösung und Unterstützung für Kinder, junge Menschen und Familien sind.

Die Lebensbedingungen von Familien im direkten Lebensumfeld der jeweiligen Kommune zu verbessern, hat oberste Priorität. Dabei sind vorhandene Kräfte zu bündeln, um Lösungen für eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu entwickeln. Um dies zu erreichen, müssen die Entscheidungen der betroffenen Kommunen, der Länder und des Bund zu Gunsten der Familien ausfallen.
Alles unter Finanzierungsvorbehalte zu stellen, gehe an dem Bedarf der Menschen und des sozialen Gemeinwesens vorbei. Insbesondere muss vermieden werden, dass die notwendige Finanzierung aus familienfördernden Leistungen, wie etwa dem Kindergeld, bestritten wird. Insbesondere einkommensschwache Familien sind auf diese Förderung angewiesen. Noch so gute Betreuungskonzepte sind kein Ersatz für die Bekämpfung der Armut bei Kindern.  

Der DBSH hat darauf vor Jahresfrist unter dem Motto „Fallen die durchs soziale Netz, die es knüpfen?“ in seiner sozialpolitischen Kampagne aufmerksam gemacht (www.soziales-netz.org). Darauf hinzuweisen, so der Verband in seiner Bundesmitgliederversammlung, sei heute aktueller denn je.

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