Eine Bewegung wird zum Bürgerrechtsverband!
25.10.2020
Irene Portugall, ein Saarbrücker Urgestein der Frauen-, Menschenrechts-, Bürgerschafts- und queeren Bewegung, im Interview mit Dr. Claudia Wiotte-Franz und Michael Leinenbach vom „Deutschen Berufsverband für Soziale Arbeit e.V.“ (DBSH) – Landesverband Saar –.
Gerade in der Sozialen Arbeit beginnen viele Organisationen im Ehrenamt bzw. entstehen aus Bewegungen. Wird der Blick im Saarland aufs Handlungsfeld LSBTI (Lesben, Schwulen, Bisexuellen, trans- und intergeschlechtlichen Menschen) geworfen, so ist dieser Weg eng mit Irene Portugall verbunden. Erste Wurzeln liegen im Jahr 1978. In diesem Jahr gründete sie mit ihrem schwulen Freund Edgar Schütze, die schwul-lesbische Gruppe „Kommunikationskreis Homosexualität Saar“ (KHS) in Saarbrücken. Erreicht werden konnte die Gruppe in dieser Zeit über das Postfach 175 der Hauptpost. Es war erst die zweite Gruppe, die sich in Saarland gegründet hatte. In Anbetracht der damaligen Zeit wurden die ersten Flyer für die Gruppe heimlich in einem Keller im Siebdruckverfahren hergestellt. Die ersten Gruppentreffen fanden dann auch in einem kleinen und abgrenzbaren Nebenraum in Alt-St. Johann in Saarbrücken statt. Das Restaurant gehörte in dieser Zeit einem schwulen Paar. Aus dem KHS entwickelte sich später der „Kommunikationskreis Homosexualität“ (KAHOS), daraus das „Emanzipationszentrum Saar“. Später kam es zur Gründung des „Lesben- und Schwulenverbandes“ (LSVD Saar). Mittlerweile ist der LSVD eine wichtige Institution, auch der Sozialen Arbeit für das Handlungsfeld LSBTI im Saarland. »weiterlesen