Landesverband Saarland

DBSH-Saar ehrt Irene Portugall für ihr Lebenswerk

17.12.2024

Von: Sven Mohr

Der "Deutsche Berufsverband für Soziale Arbeit" (DBSH) - Landesverband Saarland - hat in einer feierlichen Veranstaltung Irene Portugall, eine unermüdliche Kämpferin für die Rechte der Frauen-, Menschenrechts-, Bürgerschafts- und queeren Bewegung, für ihr herausragendes Engagement geehrt. Irene Portugall ist Gründungsmitglied des "Lesben- und Schwulenverbandes Saar" (LSVD Saar) und stand jahrzehntelang an vorderster Front der Bewegung für die Rechte von LGBTQ+ Personen in der Region. Die Veranstaltung fand in den Räumen der Katholischen Familienbildungsstätte Saarlouis statt.

Fotos: Sven Mohr

„Der DBSH Saar sagt Danke !!!“ - mit diesem Satz begrüßte die Vorsitzende des "Deutschen Berufsverband für Soziale Arbeit" (DBSH) - Landesverband Saarland -, Dr. Claudia Wiotte-Franz, die anwesenden Besucher_innen. Irene Portugall, die gemeinsam mit ihrer Frau Dagmar Götzmann anwesend war, erhielt die Anerkennung für ihr jahrzehntelanges Wirken. Vertreten an diesem Abend waren unter anderem der "Lesben- und Schwulenverbandes Saar" (LSVD) mit Robert Hecklau, Julia Zimmermann und Marco Wirbel, die SPD mit Julia Zimmermann, die "Saarländische Armutskonferenz" (SAK) mit Christoph Jakob, die "Vereinigung der Profession Soziale Arbeit" (VPSA)  mit Marco Wirbel und Michael Leinenbach, die "Volkshochschule der Stadt Saarlouis" (vhs) mit Andreas Obster, der SR Kultur mit der Kirmiautorin Eva Bense, vom DBSH Landesverband Saar Georg Hoffmann, Swen Sesterhenn, Gaby Böhme,  Christa Altmeier-Kuß und Michael Leinenbach.

Nach der offiziellen Begrüßung ging Wiotte-Franz im kurzen auf die Frage ein, wer der DBSH überhaupt sei. Der „Deutsche Berufsverband für Soziale Arbeit e.V.“ (DBSH) ist der größte deutsche Berufs- und Fachverband für Soziale Arbeit mit Sitz in Berlin und in einzelne Landesverbände untergliedert. Der DBSH ist Berufsverband, der die reglementierten Berufe der Sozialen Arbeit auch als Fachgewerkschaft der Sozialen Arbeit vertritt. Im Rahmen seiner gewerkschaftlichen Funktion ist der DBSH Fachgewerkschaft im „dbb beamtenbund und tarifunion saar“. Der heutige DBSH geht aus der vorigen Fusion der beiden Verbände "Deutscher Verband der Sozialarbeiter" (DBS) und dem " Berufsverband der Sozialarbeiter/Sozialpädagogen, Heilpädagogen" (BSH) hervor.

Laudator, Michael Leinenbach (DBSH/VPSA), hob in seiner Rede insbesondere Irene Portugalls unermüdlichen Einsatz für mehr Vielfalt, Inklusion und Gleichberechtigung hervor.


Pionierin der LSBTIQ+ Bewegung im Saarland

Seit Jahrzehnten ist Irene Portugall eine zentrale Figur in der saarländischen LSBTIQ+ Bewegung. Sie war maßgeblich an der Gründung des „Lesben- und Schwulenverbandes Saar“ (LSVD Saar) beteiligt und hat zahlreiche Projekte initiiert, um die Sichtbarkeit und Akzeptanz von sexuellen und geschlechtlichen Minderheiten zu erhöhen.


Brückenbauerin zwischen Gesellschaft und Sozialer Arbeit

Portugall hat es verstanden, die Brücke zwischen der LSBTIQ+ Community und der Sozialen Arbeit zu schlagen. Durch ihre Arbeit im Lesben- und Schwulenverbandes Saar (LSVD Saar) hat sie die Thematik der Inklusion und Teilhabe von LSBTIQ+ Menschen in den Fokus gerückt. Zahlreiche Vorträge, Publikationen und Seminare zeugen von ihrem Engagement für eine vielfältige und inklusive Gesellschaft.


Kultur als Medium der Demokratie

Kultur war Irene Portugall immer ein großes Anliegen. Einige Stationen ihrer kulturellen Entwicklung umfassen die 'Camera', das Saarbrücker Frauenkino, Festivalveranstaltungen des Max Ophüls Preises, das 'Kino in der Feuerwache', das Echo Theater in der Bismarckstraße, den Saarländischen Rundfunk, Arte, ZDF und die Regieassistenz im Luxemburger Spielfilm 'Troublemaker' (Geschichte von zwei Jungs aus Luxemburg, deren großer Traum es war, Kleinganoven zu sein).


Konkrete Erfolge für mehr Vielfalt

Michael Leinenbach hob unter anderem folgende Erfolge Portugalls hervor:
- Gründung des LSVD Saar: Durch ihre Initiative entstand eine wichtige Anlaufstelle für Lesben, Schwule, Bisexuelle, Transgender, Intersex und queere Menschen im Saarland
- Durchsetzung von Rechten: Portugall setzte sich unermüdlich für die rechtliche Gleichstellung von LSBTIQ+ Menschen ein und trug maßgeblich zur Einführung der Ehe für alle bei
- Schaffung von Sichtbarkeit: Mit Aktionen wie der "Warmen Nächte", der Durchführung der „Christopher Street Day´s“ in Saarbrücken und der Installation der Regenbogenbank im öffentlichen Raum von Saarbrücken hat Portugall dazu beigetragen, die LSBTIQ+ Community sichtbarer zu machen
- Bildungsarbeit: Durch zahlreiche Vorträge und Seminare hat Portugall dazu beigetragen, Vorurteile abzubauen und für mehr Verständnis zu werben


Ein Vorbild für kommende Generationen

Irene Portugall ist ein Vorbild für alle, die sich für eine gerechtere und inklusivere Gesellschaft einsetzen. Ihr unermüdlicher Einsatz und ihre Leidenschaft haben dazu beigetragen, die Lebensbedingungen von LSBTIQ+ Menschen im Saarland und darüber hinaus deutlich zu verbessern. "Dafür liebe Irene gehört Dir größter Dank aus der Profession und Beruflichkeit der Sozialen Arbeit und unsere tiefste Verneigung vor dir und deinen Erfolgen, die du für die LSBTI*Q Community aber auch die Kultur und den öffentlichen Raum sowie der Soziale Arbeit erreicht hast und an denen nun neue Generationen weiterarbeiten können. Du hast so zusagen Demokratie erlebbar gemacht. Liebe Irene, die Spuren sind weit sichtbar und werden es auch bleiben. Vielen Dank sage ich und sagen für die Profession Soziale Arbeit der DBSH Saar sowie der VPSA e.V.," so Michael Leinenbach abschließend.

Irene Portugall zeigte sich tief bewegt und richtete ihren Dank an Michael Leinenbach, Dr. Claudia Wiotte Franz, den DBSH, den Anwesenden des abends sowie den Weggefährten und Weggefährtinnen. Sie betonte die Bedeutung von Zusammenhalt und Mut angesichts des wachsenden internationalen Rechtsdrucks in der Gesellschaft. Mit ihrer Erfahrung als Langstreckenläuferin verglich sie den Kampf für Gleichberechtigung mit einem Marathon: "Es ist wichtig einen langen Atem zu haben und mutig zu kämpfen, damit wir alle das Ende des Regenbogens erreichen werden. Wir müssen alle zusammenstehen und durchhalten, um das Ziel zu erreichen. Lasst uns nicht von Rückschlägen entmutigen, sondern gemeinsam weiterkämpfen - wie auch in der Vergangenheit", so Portugall abschließend. Ihre Worte waren ein inspirierender Aufruf zum Optimismus und zur Hoffnung auf eine Zukunft, in der Vielfalt und Gleichberechtigung selbstverständlich sind.

 

 

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